Unser Vater…

 

 

 

 

Ausschnitt aus dem Bild von Rembrandt: Die Heimkehr

des verlorenen Sohnes. Um 1670.

Jesus lehrte seine Jünger, den allmächtigen Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde als ihren Vater anzusprechen: Unser Vater im Himmel... (Mt 6,9)

 

Ist der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn immer noch Vater für seinen Sohn? Oder sagt er: "Ich bin nicht mehr sein Vater. Er ist nicht mehr mein Sohn. Ich kenne ihn nicht mehr."

 

Solche Gedanken hatte der Vater nicht, solche Worte hat er nicht gesagt. Was dachte, was sagte er, als noch ein Jahr und noch ein Jahr und noch ein Jahr vergangen war? Er sagte: "Mein Sohn wird zu mir zurückkommen."

 

Für den Vater war der Sohn immer noch sein Sohn. Tag und Nacht hat er an ihn gedacht. Er hat für ihn geglaubt, er hat für ihn gebetet. Er hat ihn nicht aufge- geben.

 

"Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig," sagt Jesus von sich selbst. So      wie Jesus ist auch Gott, der Vater. (Mt 11,29)

 

Für die Rückkehr des Sohnes hatte der Vater alles vorbereitet. Die Kleidung, die ihn vor den Dienern des Hauses als Sohn kennzeichnete; den Ring als Zei- chen der ihm vom Vater gegebenen Vollmacht; die Schuhe, die zeigten, daß

er wieder Teilhaber am väterlichen Besitz war. 

 

Auch war ein gemästetes Kalb im Stall für das Festmahl, das der Vater aus Freude über die Rückkehr seines Sohnes mit seinem ganzen Haus halten woll- te.

 

Da kommt er!

 

Der Vater sieht den Sohn schon von weitem kommen. Jeden Tag hat er nach ihm Ausschau gehalten. Hat Gott nichts Wichtigeres zu tun als an mich zu den-

ken, sich nach mir zu sehnen?

 

Der Vater läuft dem Sohn entgegen. Er fällt ihm um den Hals. Er küßt ihn. Kein vorwurfsvoller Blick. Kein vorwurfsvolles Wort. Nur Freude. "Endlich bist du da."

 

Erst jetzt hat der Sohn Gelegenheit, sein vorbereitetes Schuldbekenntnis auf- zusagen. "Vater, ich habe gesündigt. Ich bin es nicht wert, dein Sohn zu sein. Mach mich zu einem deiner Arbeiter!"

 

Hört der Vater das nicht?

 

Hört Gott das nicht? Er hört es. Es ist richtig, daß wir Gott unsere Sünden be-

kennen (1. Joh 1,9), wir sollten nicht mit den Händen in den Hosentaschen zu ihm umkehren, aber unser Bekenntnis bewirkt nicht, daß Gott uns erst jetzt vergibt.

 

Gott sah alle Schuld voraus und hat alle Schuld vergeben, als wir noch nicht geboren waren. Jahrhunderte vor dem Kommen von Jesus hatte Gott durch den Propheten Hesekiel ankündigen lassen: „Ich befreie sie von aller Sünde, die sie in ihrer Untreue gegen mich begangen haben, und ich mache sie rein." (Hes 37,23)

 

Durch das Blut von Jesus hat Gott uns rein und schuldlos gemacht und uns den Wert zurückgegeben, der uns aus seiner Sicht gehört. Wenn wir zu Gott umkehren, kommt all das Gute, das Jesus vor 2000 Jahren durch seinen Tod am Kreuz für uns erworben hat, in unser Leben. Wir werden  Söhne und  Töchter Gottes und Bürger und Erben seines Reiches.

 

                                             So könnten Sie beten:

 

Lieber Jesus, ich komme zu dir. Ich bin ein Sünder, aber du hast mich erlöst. Der Vater hat alle meine Sünden auf dich gelegt, und du hast sie durch dein kostbares Blut ausgelöscht. So hast du mich in die Gemeinschaft mit dem Vater zurückgeführt.

 

Vater, ich danke dir in dem Namen von Jesus, daß du mich als deinen Sohn / deine Tochter angenommen hast. Du hast mich nicht aufgegeben, du hast an mich gedacht, du hast auf mich gewartet, du hast für mich geglaubt. Ich bin von deiner Liebe zu mir überwältigt...

 

                  Dein_______________                  Deine______________