Gott, ich möchte dich kennenlernen.

                                        

                                        Die Sängerin Karen M. erzählt:

 

Ich bin gläubige Christin und von Beruf Sängerin. Manchmal werde ich ge- 

fragt, ob das zusammenpaßt. „Ja,“ sage ich dann, „es geht überhaupt nur so. Durch den Glauben an Jesus Christus habe ich Führung und Kraft von Gott im privaten Leben und im Beruf.“

 

Den entscheidenden Anstoß erhielt ich während meiner Studienzeit in Paris. Ich war damals 21. Mit Glaubensfragen wollte ich nichts zu tun haben. Ich würde ja doch nie gut genug sein, um Gottes Ansprüchen zu genügen, dachte ich damals. Sollte es Gott wirklich geben, würde ich sicherlich nicht vor ihm bestehen können. Lieber solange wie möglich das Leben ohne ihn genießen.

 

Ich kannte Gott nicht.

 

Alles in meinem Leben lief gut. Doch je mehr meine Träume sich verwirklichten, desto leerer erschien mir das ersehnte Leben. Ich erwartete etwas, das aber nicht kam, und ich begann mich zu fragen: Schön sein, begehrt sein, die Freunde, der Erfolg - das alles ist wunderbar, aber ist es das Wirkliche? Ist das der Sinn und das Ziel meines Lebens?

 

Ich fuhr von Paris nach Chartres, um dort in der berühmten Kathedrale ein Orgelkonzert von Johann Sebastian Bach zu hören. Als ich in dem riesigen, festlich erleuchteten Raum saß und die gewaltige Musik zu mir strömte, überfiel mich plötzlich der Gedanke: Was aber, wenn Gott doch da ist? Wenn er berechtigte Ansprüche an mich hat? Irgendjemand hatte zu mir gesagt: Jeder Mensch wird einmal vor Jesus Christus stehen, von Angesicht zu Angesicht. Ob es die Ewigkeit wirklich gibt?

 

Irgendwie wußte ich plötzlich, daß es keine Ausrede, keine Rechtfertigung für mich gab. Ich hatte mich nie um Gott gekümmert. Ich hatte ihn wie Luft behandelt. So viele Dinge waren mir wichtiger gewesen. Nichts davon würde vor ihm bestehen können.

 

Ich betete nicht zum ersten Mal, aber diesmal betete ich mit dem Eindruck, daß Gott mich wirklich hörte. Ich sagte zu ihm: Gott, ich möchte dich kennenlernen.“

 

Gott erhört Gebet. Wenige Wochen später begegnete ich Andrea, einer Studienkollegin, die Christin war. Die Worte, die sie sprach, die Liebe, die ich bei ihr spürte, - das beeindruckte mich sehr. Sie erklärte mir, daß Jesus Christus in die Welt gekommen ist, um uns von aller Schuld zu erlösen.

 

Nur durch Jesus, verstand ich plötzlich, konnte ich mit Gott versöhnt sein. Nur er konnte mich frei und glücklich machen: Gottes Sohn, der für mich starb und von den Toten auferstand, damit ich Leben habe, Leben in der Gemeinschaft mit Gott, ewiges Leben, jetzt und in der zukünftigen  Welt.      

 

Ich besuchte einen Bibelabend. Oh, wie langweilig! hätte ich vor kurzem noch gedacht. Aber das hier war nicht langweilig. "Begeistert von Jesus" hatten sie an die Eingangstür geschrieben, und das waren sie auch.

 

Als die Leiterin dann sagte, daß jeder, der Jesus Christus aufnehmen wolle, nun dazu Gelegenheit habe, ging ich auch nach vorn.

 

           "Jesus, vergib mir meine Sünden und komm in mein Herz!"*

 

Auf dem Weg nach Hause spürte ich, daß ich anders war als vorher. Es war, als sei ich von einer Last frei geworden. Meine Schuld gegen Gott war vergeben, sie war ausgelöscht durch das Blut von Jesus. Die Worte der Bibel, die Andrea zu mir gesagt hatte, waren für mich Wirklichkeit geworden. Ich war mit Gott versöhnt, von neuem geboren, las ich später in dem Evangelium von Johannes (Joh 3,3).

 

Gott und ich - wir kannten uns nun und sind seither zusammen. Ich habe noch am selben Tag eine Bibel gekauft, und sie wurde mein kostbarster Besitz. Eine meiner Lieblingsschriftstellen ist Römer 5,8:                               

 

                Gerecht gemacht aus Glauben haben wir Frieden mit Gott

                                durch Jesus Christus, unseren HERRN.

 

Manche meiner Kollegen belächeln meinen Glauben. Manche wollen mehr darüber wissen, weil auch sie merken: Auch das Beste ist nicht gut genug, wenn das Wichtigste fehlt: die persönliche Beziehung zu dem einen, wah-

ren Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, die allem anderen erst einen Sinn gibt.

 

*Die Bibel sagt: Allen aber, die ihn annahmen, gab er Macht, Gottes Kinder

 (Gottes Söhne und Töchter) zu sein. (Joh 1,12)          

                                               

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